Welcher Fliesenkleber für Feinsteinzeug

Für Feinsteinzeugfliesen verwendet man zementäre Flexmörtel der Klassen C2 S1 oder hochwertiger, die den Qualtätsanfor­derungen der deutschen Richtlinie für Flexmörtel entsprechen.

Flexkleber C2 TE S1 was heißt das?

Das C2 steht für einen zementären Verlegemörtel mit einer Mindesthaftung von 1N/mm², das T besagt dass sich dieser Fliesenkleber auch für die Verlegung von Fliesen an der Wand eignet. Das E besagt dass in das aufgekämmte Kleberbett länger Fliesen eingelegt werden können. Das entscheidende ist das S1 das mindestens 2,5mm als tatsächliche Verformbarkeit als Maß für die Flexibilität angibt.

Die Flexkleber­richtline empfielt mindestens C2 S1 Flexkleber für:

  • für die Verlegung keramischer Fliesen und Platten mit
    niedriger Wasseraufnahme (Wasseraufnahme ≤ 0,5 %).
  • für die Verlegung von keramischen Fliesen und Platten
    mit glasartiger Rückseite.
  • für die Verlegung im Außenbereich.

Flexkleber ist nicht gleich Flexkleber

Fliesenkleber gibt es jetzt schon seit über 50 Jahren zu der Zeit gab es Wandfliesen in 15x15cm und als Großformat Bodenfliesen mit 20x20cm aus Steinzeug bzw. auch Steingut aus Italien. Viel Später kamen dann Flüssigkunststoffzusätze die dem Fliesenkleber beim Anrühren beigemischt wurden. Bei den ersten Flexklebern in Pulverform stand das "Flex" für die höherwertige Haftfestigkeit und nicht für flexibilität des Klebers. Mit Aufkommen der Fußbodenheizungen wurden dann diese Flexkleber für die Verlegung auf Heizestrichen empfohlen. Ab 1990 kamen immer mehr Feinsteinzeugfliesen auf den Markt die an den Verlegewerkstoff immer mehr Anforderungen stellten. Das damals vorherschende Format war 30x30cm und ich erinnere mich noch daran, wie Fliesenleger sich weigerten größere Formate zu verlegen. Die Formate wurden aber immer größer und Bodenfliesen waren auf einmal überwiegend aus Feinsteinzeug. Zu der  Zeit existierte aber noch keine allgemeingültige festgeschriebene Empfehlung für die Verlegung von Feinsteinzeugfliesen. Die Flexkleber der DIN EN 12004 brauchten auch noch keine Verformbarkeit nachweisen. Aus diesem Grund gibt es auch heute noch flexible Fliesenkleber die keine Verformbarkeit nachweisen müssen. Diese eignen sich nach Herstellerangaben dann meist für Feinsteinzeugfliesen bis zu einem Fliesenformat von 30x30cm im Innenbereich.

Richtlinie für Flexmörtel

2001 brachte dann die Deutsche Bauchemie e.V., der Fachverband des Deutschen Fliesengewerbes im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, der Industrieverband keramische Fliesen und Platten e.V., der Industrieverband Klebstoffe e.V. aus Notwendigkeit die Richtline für Flexmörtel heraus, um klar zu stellen was ein Flexmörtel ist und wo ihre Einsatzbereiche liegen. 

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Nur mit der Flexmörtel-Raute gekennzeichnete Flexkleber entsprechen der Flekleberrichtlinie und erfüllen mindesten die Anforderungen der DIN 12004 für zementäre Klebemörtel C2 S1

Flexkleber Empfehlung

Wir empfehlen als Flexkleber mit großer Bandbreite einen C2 TE S1 wie den Codex Power CX 3 oder Codex Power CX 7 für die meisten Anwendungen. Für Wandfliesen aus Steingut könnte man einen einfacheren Verlegemörtel verwenden. Wer glaubt hier könne man Kosten einsparen, der läßt sich vom Sackpreis blenden, denn der Materialverbrauch pro Quadratmeter ist meist höher und man verlegt dementsprechend weniger Fläche und kämpft mit den schlechteren Verarbeitungseigenschaften.